Offenes Rathaus

Ich verstehe unser Rathaus als ein Dienstleistungsunternehmen, welches dafür sorgt, dass es Wildau und seinen Bewohner*innen gut geht. Hier werden die Anliegen der Einwohner*innen bearbeitet, städtische und personenbezogene Dinge werden verwaltet und es ist Ort von Gestaltung. All dies tut es nach gesetzlichen Erfordernissen oder im Auftrag der Wildauer*innen. Als Dienstleister orientiert sich das Unternehmen, will es erfolgreich sein, an den Bedürfnissen seiner Zielgruppe. Wenn diese z.B. aus Menschen besteht, die Berufspendler*innen sind, sollte es Öffnungszeiten geben, die es diesen Menschen ermöglichen, unkompliziert Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Hier sehe ich auch Öffnungszeiten von anderen städtischen Einrichtungen (z.B. Bibliothek) diskutabel. Ein Teil der Zielgruppe unseres Rathauses sind Senior*innen, die, z.B. in Hoherlehme wohnend, den beschwerlichen Weg ins Rathaus nicht mehr regelmäßig auf sich nehmen können. Sollte es für diese nicht z.B. mobile Sprechzeiten außerhalb des Rathauses geben? Ein immer größer werdender Teil der Zielgruppe lebt und arbeitet inzwischen unter immer größer werdender Inanspruchnahme digitaler Medien. Diesen Menschen wird man immer schlechter erklären können, warum es notwendig sein soll, sich physisch in ein Rathaus zu begeben, nur um dort Dinge analog zu erledigen, die man auch bequem und außerhalb von Öffnungszeiten digital von zu Hause aus erledigen könnte.

Für all das braucht man motivierte, gut aus- und fortgebildete Rathausmitarbeiter*innen, denen die technischen Voraussetzungen z.B. für die Digitalisierung des Rathauses zur Verfügung stehen. Hier sehe ich einen Schwerpunkt der Arbeit des/der Wildauer Bürgermeister(s)*in. Ich erwarte von ihm/ihr, dass es allen Rathausmitarbeiter*innen gut geht, dass ein Wohlfühlarbeitsklima herrscht und dass alle Mitarbeiter*innen mit zeitgemäßen Arbeitsmitteln ausgestattet sind.

Die Wildauer*innen sind aber nicht nur Konsument*innen einer Dienstleistung, sondern, wie bereits oben beschrieben, auch Auftraggeber*innen, weshalb sie ein großes Interesse daran haben, zu erfahren, was, wie und wann in ihrem Auftrag passiert. Ich erwarte also von unserem/r Bürgermeister*in, dass er/sie auch digital und damit zeitgemäß z.B. in einem Bürgermeister-Blog regelmäßig über wichtige Entwicklungen in der Stadt(verwaltung) berichtet.